Beheizbare Kleidung liegt voll im Trend. Obwohl die Winter hierzulande milder werden, möchte doch jeder warm und trocken eingepackt sein. Auf Reisen in Skigebiete kann eine beheizbare Jacke Gold wert sein. Motorradfahrer dürften das im Winter auch so sehen. Es gibt nicht nur beheizte Jacken und Westen, sondern auch Handschuhe und Socken mit USB-Anschluss. Hier möchten wir genauer auf solche beheizbaren Kleidungsstücke eingehen.
Beheizbare Kleidung, wie geht das?
Eigentlich funktioniert beheizbare Kleidung in etwa wie eine Heizdecke, nur ist sie gerade für draußen deutlich angenehmer geschnitten. In der Kleidung befinden sich mehrere beheizbare Zonen, welche durch einen Akku (Powerbank) mit Strom versorgt werden. Mittlerweile sind solche Heizelemente so flexibel geworden, dass man sie quasi nicht spürt, die Bewegungsfreiheit wird durch sie nicht eingeschränkt.
Die Akkus kannst du meistens einfach an einem USB-Anschluss aufladen, genau wie dein Handy oder Tablet. Einige kleinere Kleidungsstücke können dagegen teils auch nur mit einem Ladegerät an der Steckdose geladen werden, da der Platz für den USB-Anschluss anderweitig benötigt wird. In den meisten Fällen wird aber auf einen ganz normalen kleinen USB-Anschluss gesetzt. Nachfolgend möchten wir auf verschiedene beheizbare Kleidungsstücke genauer eingehen.
Beheizbare Jacken und Westen
Wenn man im Winter lange draußen ist, kühlt auch die beste auf der Heizung vorgeheizte Jacke irgendwann aus. Da ist es doch praktisch, wenn die Jacke oder die Weste selbst wieder aufwärmt. Beheizbare Jacken und Westen können das und ermöglichen einen langen Aufenthalt an der kühlen frischen Luft, ohne am Ende zu frieren.
So ziemlich jede beheizbare Jacke oder Weste hat mehrere Heizzonen, damit sich die Wärme gleichmäßig verteilt. Geregelt wird alles mit einem Knopf. Bei den meisten dieser Produkte befindet sich ein Knopf im Brustbereich. Mit dem Knopf schaltet man die Mini-USB-Heizung ein und aus. Der gewünschte Temperaturbereich wird ebenfalls mit dem Button eingestellt. Üblicherweise ist dieser beleuchtet, die Farbe zeigt den aktuellen Temperaturmodus an.
Beheizbare Westen sind in der Regel relativ dünn, so dass du sie ganz einfach unter deiner normalen Kleidung tragen kannst. Darüber geht es natürlich auch, nur je näher sie am Körper ist, desto besser ist die Wärmeausbeute.
Bevor du dich für ein solches beheizbares Kleidungsstück entscheidest, solltest du ein paar Punkte beachten. Der vielleicht wichtigste Punkt ist der, ob die Jacke über einen eingebauten Akku verfügt. Das ist äußerst praktisch, denn dann brauchst du bei kürzeren Aufenthalten im Kühlen nicht jedes Mal deine Powerbank mitzunehmen, welche du dann regelmäßig wieder aufladen musst.
Es genügt schon, wenn du deine Jacke nach jedem Tag ans Ladegerät hängen musst. Das ist eine direkte Überleitung zu einem anderen Punkt, nämlich der Ladezeit. Du solltest darauf achten, dass deine Jacke oder Weste nicht zu lange braucht, bis sie aufgeladen ist. Es ist okay, wenn es ein paar Stunden dauert, aber sie sollte nicht länger brauchen als eine normale Nacht. Ansonsten brauchst du ja zwei Jacken, welche du abwechselnd trägst.
Beheizbare Socken & Schuheinlagen
Zugegeben, es klingt etwas kurios. Natürlich hat wohl jeder gerne warme Füße, aber ich habe bis heute nie an Sätze wie „Wir müssen etwas später los, meine Socken laden noch am Computer“ oder „Wo ist denn jetzt wieder die Fernbedienung für meine Strümpfe?“ gedacht. So komisch das klingen mag, so praktisch können solche Produkte sein.
Beginnen wir mit den beheizbaren Socken. Es gibt verschiedene Arten, manche heizen nur den Zehenbereich, andere erwärmen den ganzen Fuß. Allen ist gemein, dass sie sehr dünne und flexible Heizdrähte haben, sodass sie sich wie ganz normale Socken anfühlen. Es ist nicht, als würde man auf einer Heizspirale wie von einem Elektrogrill herumlaufen.
Die Akkus werden für gewöhnlich in einer Tasche im Wadenbereich aufbewahrt. Dann sieht das nicht wie eine versteckte Fußfessel aus, wenn mal das Hosenbein hochrutscht. Der Temperaturbereich ist üblicherweise in mehreren Stufen einstellbar und damit man sich nicht bei jedem Ein- oder Ausschalten bücken und die Hosenbeine hochziehen muss, ist bei vielen beheizbaren Socken sogar eine kleine Fernbedienung dabei, welche man zum Beispiel am Schlüsselbund mit sich tragen kann.
Ähnlich ist es bei den beheizbaren Schuheinlagen. Es gibt viele Schuheinlagen, die du auf deine Schuhgröße zuschneiden kannst. Solange du nicht das Stromkabel durchschneidest. Diese Einlagen haben eine zentrale Heizeinheit, von der aus sich die Wärme gleichmäßig ausbreitet.
Für die Stromversorgung musst du die Schuheinlagen jeweils mit einem Akku verbinden. Den meisten Modellen liegt für jedes Bein eine Gamasche bzw. Manschette bei, mit welcher du die Akkus an deinen Beinen fixierst.
Beheizbare Handschuhe
Beheizbare USB-Handschuhe funktionieren im Grunde genauso wie beheizbare Socken. Die Akkus verschwinden in der Regel in einer Tasche am Handrücken oder im Verschluss am Arm.
Natürlich ist der Industrie nicht entgangen, dass viele Menschen auch bei klirrender Kälte ständig auf ihr Smartphone schauen. Daher wurde das sogenannte Touchscreen-Leder entwickelt. Die meisten beheizbaren Handschuhe verfügen über mehrere Stellen aus diesem Leder, sodass Smartphone oder Tablet auch mit den Handschuhen bedient werden können.
Ist Kleidung mit Stromanschluss gefährlich?
Quasi nicht. Ist dein Smartphone gefährlich, welches du ständig bei dir hast? Das hat auch einen Akku, verbraucht Strom und ist oft in deinen Händen oder in der Hosentasche.
Jetzt kann man argumentieren, dass ja Wärme produziert wird und daher die Gefahr des Überhitzens besteht, während zugleich viel Strom verbraucht wird. Dem ist nicht so. Fast jedes beheizbare Kleidungsstück schaltet die Wärmeeinheiten bei einer bestimmten Temperatur ab und die Spannung ist nicht sehr hoch.
Die einzige wirkliche Gefahr ist, dass der Akku explodieren kann. Die Wahrscheinlichkeit ist aber auch nicht größer als die, dass der Akku deines Handys oder einer E-Zigarette explodiert.
Kann ich beheizbare Kleidungsstücke waschen?
Ja, üblicherweise schon. Es wäre ja auch nicht sonderlich schlau ein paar beheizbare Socken herzustellen, die deutlich teurer sind als normale Socken, und die dann nicht waschbar sind. Auch eine beheizbare Jacke fängt relativ schnell an, übel zu riechen, was aus dem erhöhten Schweißaufkommen resultiert.
In der Regel kannst du beheizbare Kleidung sogar in der Waschmaschine waschen. Ob das bei dem Kleidungsstück, welches dein Interesse geweckt hat, auch so ist, kannst du der Produktbeschreibung des Herstellers entnehmen.
Du solltest nur die nicht waschbaren Dinge abnehmen, zum Beispiel den Akku und die Wärmeeinheit. Das ist üblicherweise kein Problem und mit wenigen Handgriffen schnell erledigt.
Brauche ich eine spezielle Powerbank oder so etwas?
Gelegentlich. Bei Socken oder Handschuhen versteht es sich ja beinahe von selbst, dass ein Stromkabel beim Bewegen ziemlich hinderlich werden kann. Die Heizeinheiten sind auch relativ klein, was bedeutet, dass wenig Strom verbraucht wird, sodass die Akkus nicht so schnell leer gehen.
Bei großen Kleidungsstücken wie Westen oder Jacken wird von den meisten Herstellern selbst empfohlen, sich zusätzlich noch eine Powerbank zu kaufen, wenn nicht schon eine im Haus ist. Die Heizelemente sind relativ groß und verbrauchen mehr Strom als Handschuhe oder Socken.
Wenn du nun zum Beispiel den ganzen Tag auf der Skipiste verbringst, kann das mit dem Strom schon mal eng werden. Eine leistungsstarke Powerbank löst dieses Problem. Sie stört dich auch nicht, du steckst sie einfach angeschlossen in deine Jackentasche und du verbringst auch die nächsten Stunden noch in wohliger Wärme.
Wo kann ich beheizbare Kleidungsstücke kaufen?
Noch handelt es sich bei beheizbarer Kleidung um ein Nischenprodukt. In einem normalen Modegeschäft wirst du sie jetzt (Oktober 2020) nur sehr selten finden. Eine riesige Auswahl hast du natürlich bei Versandhändlern im Internet. Dort findest du etliche Modelle, in diversen Farben, Größen und unterschiedlichen Funktionen von zahlreichen Herstellern.
Ansonsten kannst du dich auch in Fachgeschäften umschauen, beispielsweise in Läden mit einer großen Wintersportabteilung. Meistens führen solche Läden nicht nur Profi-Equipment, sondern auch einfache Modelle für den Alltag. Beheizbare Kleidung ist für Wintersportler konzipiert und findet nach und nach ihren Weg vom Hobbysport hin zur normalen Alltagsbekleidung für kalte Tage.
Die Preise variieren natürlich von Hersteller zu Hersteller und von Produkt zu Produkt. Einfache beheizbare Westen kannst du schon für 30 Euro bekommen. Dafür kannst du aber nicht erwarten, dass sie so gut verarbeitet ist und so lange hält bzw. wärmt wie eine für 90 Euro. Das ist bei unbeheizbaren Kleidungsstücken schließlich auch nicht anders.